Mittwoch, 8. November 2017

Als viele Menschen Jesus begleiteten; wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. (Lk 14,25f)

31 Woche im Jahreskreis – Mittwoch

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 14,25-33.

In jener Zeit als viele Menschen Jesus begleiteten, wandte er sich an sie und sagte:
Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.
Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.
Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertigstellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten
und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.
Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?
Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden.
Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

 

Tagesimpuls:

 

Als viele Menschen Jesus begleiteten; wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.  (Lk 14,25f)

 

Als viele Menschen Jesus nachfolgten, legte er die Latte hoch. Man sieht: Jesus holt die Leute ab, dann fördert er sie. Er lässt sie nicht auf dem Niveau, auf dem sie sich befinden, er führt sie weiter in die Tiefe. Dabei riskiert er, dass manche abspringen, ihm nicht weiter folgen. Genau wie Jesus, so leben wir alle in dieser Spannung zwischen Offenheit und Freundlichkeit für alle Menschen einerseits, dann andererseits aber auch authentisch Sein und die Lehre klar verkünden, auch wenn das bedeutet, dass Menschen den Weg dann wieder verlassen.

 

Als viele Menschen Jesus begleiteten; wandte er sich an sie und sagte:

Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.

 

Wie ist es bei mir selber? Will ich Fortschritte machen? Oder wende ich mich ab, wenn mich jemand fordert, weiter zu gehen, tiefer zu kommen? Der Fortschritt besteht darin, dass wir Jesus immer mehr in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen, und damit wird das Weltliche – ja selbst so große Werte wie Familie, unsere wertvollsten Beziehungen – immer mehr relativiert. Es darf nichts Wichtigeres in unserem Leben geben als Jesus und sein Wille. Wenn Jesus der Mittelpunkt ist, dann bekommt unser Leben die Ordnung, die er will. Dann nehmen wir uns genau so viel Zeit für alle weltlichen Dinge und Beziehungen, wie es im Willen Gottes sein soll. Dann wird nichts mehr übertreiben, sondern alles richtet sich danach aus, wie es für die Förderung des Reiches Gottes am besten ist.

 

Als viele Menschen Jesus begleiteten; wandte er sich an sie und sagte:

Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.

 

Wenn wir Fortschritte machen wollen, dann ist der Weg ziemlich klar. Alle, die noch nicht heilig sind, müssten etwas finden, woran sie noch zu stark hängen, was der Förderung des Reiches Gottes nicht so sehr förderlich ist, was nicht ganz dem Willen Gottes entspricht, wo sie etwas zu wichtig nehmen. Das können Süchte und Abhängigkeiten sein. Vor kurzem fragte mich jemand, ob Magersucht denn eine Sünde sei, die man beichten müsse. Das ist eine interessante Frage. Ich würde es in die Beichte bringen, einfach weil es eine Sucht ist, eine Unfreiheit, und weil ich davon befreit werden wollte. Das ist nur ein Beispiel. Fragen wir uns, wo sind die Dinge in unserem Leben, die dem Reich Gottes noch nicht entsprechen? Wo sind Dinge, die ich mehr loslassen müsste? Vielleicht sind es Dinge, die ich gar nicht so leicht loslassen kann. Vielleicht habe ich mich schon oft vergeblich bemüht. Aber es wird immer wenigstens kleine Schritte geben, die ich in die richtige Richtung machen kann. Gott erwartet nicht von uns, dass wir jetzt schon vollkommen sind. Jesus lädt uns ein, Schritte zu machen in die richtige Richtung. Am Ende des Weges sollen wir frei sein von allem, was nicht seinem Willen entspricht. Aber jetzt sind wir mitten auf dem Weg, und jeder richtige Schritt ist viel Wert. Und Jesus freut sich über unser Bemühen. Er legt die Latte hoch, damit wir nicht einschlafen, nicht stehen bleiben, nicht weil er uns frustrieren will. Er kennt unsere Schwachheit, und er will uns Schritt für Schritt führen, bis wir ganz frei sind von allem, was nicht seinem Willen entspricht.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir. Ich finde es gut, wenn du so predigst. Für mich darfst du die Latte hoch legen. Ich wende mich dann nicht ab. Im Gegenteil, ich finde es gut, wenn du mich herausforderst. Ich sehe sehr gut meine Schwächen. Ich weiß aber auch, dass du dich über jeden kleinen Schritt freust. So will ich heute wieder mit dir gehen. Hilf mir, trotz meiner Schwächen wenigstens kleine Fortschritte zu machen. Hilf mir, etwas loszulassen heute, was mir wichtig ist, woran ich vielleicht übertrieben hänge, damit mein Leben immer mehr in deine richtige Bahn kommt.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

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