Montag, 17. April 2017

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. (Lk 24,15)

OSTERMONTAG

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 24,13-35.

Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.
Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.
Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen.
Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten.
Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen,
und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?
Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk.
Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.
Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.
Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab,
fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe.
Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.
Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.
Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?
Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen,
aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen.
Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr.
Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?
Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt.
Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.
Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

 

Tagesimpuls:

 

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. (Lk 24,15)

 

Jesus holt uns genau an dem Punkt ab, wo es uns schlecht geht. Wenn wir traurig sind, wenn unsere Pläne und Hoffnungen zerbrechen, wenn wir in der Klemme stecken, wenn wir nicht mehr weiter wissen, genau das sind Momente, in denen Jesus zu uns kommt, uns abholt und den Weg mit uns geht. Er hört unser Klagen. Er hört uns zu, auch wenn wir ihn in solchen Momenten nicht gleich erkennen. Er ist trotzdem dabei. Irgendwann später werden auch uns die Augen aufgehen, und wir erkennen,  dass er die ganze Zeit bei uns gewesen ist, dass er uns begleitet hat in den Momenten unserer Traurigkeit.

 

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen.

 

Jesus ist zu den Jüngern gekommen, die zu zweit unterwegs waren. Zu zweit, das heißt, sie sind nicht allein. Wenn ich ganz allein bin, kann Jesus mir auch helfen, aber es ist viel besser, wenn ich nicht allein bin. Die Möglichkeit, seine Begleitung, seine Nähe zu spüren, ist dann viel größer, wenn wir in der Gemeinschaft sind. Ja, auch dann wenn wir in der Gemeinschaft einander unser Leid klagen, dann kann Jesus zu uns kommen und wir können seine Nähe spüren.

 

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen.

 

Jesus erschließt uns das Wort Gottes. Das ist ein wichtiger Faktor, damit uns der Blickwechsel gelingt. Neue Hoffnung finden wir durch sein Wort. Nachdem Jesus lange genug zugehört hatte, erklärte er den Jüngern das Wort Gottes. Und am Ende feiern sie das Mahl zusammen. Das ist der Augenblick, wo sie ihn richtig erkennen. Die ganze Zeit, wo er bei ihnen war, brannte schon ihr Herz, aber im Mahl, in der Eucharistie erkennen sie ihn richtig. So ist es auch bei uns. Das Wort Gottes und die Eucharistie helfen uns, loszulassen von unserer Traurigkeit und Jesus zu erkennen.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du auch mich begleitest, und uns alle. Es gibt immer wieder Momente, wo ich traurig und enttäuscht bin. Ich danke dir, dass du immer bei mir bist, auch wenn ich es nicht immer spüre. Ich will mich nicht in die Einsamkeit zurückziehen. Ich will immer mit jemandem darüber reden, wie die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus. Dann bekommst du eine Chance, uns in der Gemeinschaft in besonderer Weise deine Nähe spüren zu lassen, dann können wir gemeinsam von deinem Wort lernen, und dann kannst du uns beim Brechen des Brotes die Augen öffnen. Danke, Jesus!

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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