Mittwoch, 26. April 2017

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. (Joh 3,20)

02 Woche der Osterzeit - Mittwoch

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Jn 3,16-21.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

 

Tagesimpuls:

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. (Joh 3,20)

 

Normalerweise denken die meisten Menschen, dass es im Leben darauf ankommt, dass man ein guter Mensch ist. Das ist praktisch die Philosophie des Humanismus. Die meisten Menschen heute – ich würde sagen, darin eingeschlossen auch die meisten Christen – sind in Wirklichkeit Humanisten. Die Beziehung zu Jesus Christus wird von kaum einem als das Alles-Entscheidende angesehen, sondern dass man ein guter Mensch ist. Deswegen sagen auch so viele Menschen: „Es kommt nicht drauf an, in die Kirche zu gehen oder zu beten, sondern nur, ob man ein guter Mensch ist."

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

 

Jesus dagegen erklärt, dass das Alles-Entscheidende die Beziehung zu ihm ist. Deswegen werden die Christen auch Christen genannt, weil die Beziehung zu Christus das Wichtigste ist. Sonst könnte man die Christen ja auch „Gut-Menschen" nennen. Aber im heutigen Evangelium erklärt Jesus, dass es dennoch auch auf unsere Taten ankommt, denn meist ist es so, dass unsere bösen Taten uns daran hindern, zu Christus zu kommen. Jesus sagt:

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

 

Wer dagegen die Wahrheit tut (also ist die Wahrheit nicht nur etwas das man glauben, sondern auch etwas, das man leben kann), der kommt zum Licht, also zu Christus. Mit anderen Worten: Viele Menschen kommen deswegen nicht zu einer persönlichen Beziehung zu Christus, weil sie spüren, dass sie dann etwas ändern müssten in ihrem leben. Sie haben Angst davor, dass ihre Taten aufgedeckt werden. Eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus führt dazu, dass ich ihm gegenüber ehrlich zugeben muss, dass ich gesündigt habe. Stattdessen sagen wir Menschen lieber: „Was ich tue, das ist doch normal, das tut jeder, das ist keine Sünde." Wenn wir so reden, dann bleiben wir im Dunkel, dann kommen wir nicht ans Licht, dann kommen wir nicht zu Christus. Wer aber zu Christus kommt, der gibt ehrlich zu, dass er seine Schwächen hat, dass er Dinge tut, die noch nicht ganz erlöst, noch nicht ganz gut sind. Das heißt nicht, dass man über Nacht alle seine Schwächen los würde (das wäre schön!). Aber man beginnt, ehrlich zu sein. Man kommt ans Licht. Es ist wie, wenn man dem Arzt gegenüber ehrlich offenbart, woran man leidet. Deswegen ist man noch nicht sofort geheilt. Aber es heißt ja: „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung." Wenn man ans Licht kommt, dann kann es besser werden, weil man seine Fehler nicht mehr verdrängt.

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

 

Es kommt also, wie die meisten Menschen denken, tatsächlich auf unsere Taten an. Unsere bösen Taten hindern uns daran, ehrlich zu sein, zum Licht zu kommen, in eine persönliche Beziehung zu Jesus einzutreten. Das stärkste Gegenmittel ist die Beichte. In der Beichte kommen wir ans Licht. Da können wir ehrlich sein. Und dadurch wächst die persönliche Beziehung zu Christus, die tatsächlich alles entscheidend ist für unser Seelenheil.

 

Gebet:

Jesus, ich will immer zu dir kommen, immer ans Licht. Ich sehe so viele Fehler in mir, aber ich weiß, dass du mir verzeihst. Du bist für meine Sünden gestorben, und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass du mich heilen wirst, mir helfen wirst, meine Fehler zu überwinden und immer mehr im Licht zu leben und die Wahrheit zu tun. Schritt für Schritt gehen wir gemeinsam ins Licht. Ich muss nicht so tun, als sei immer alles in Ordnung. Ich kann in deinem Licht auch ehrlich zugeben, dass ich Schwächen habe, in dem Vertrauen, dass du mich annimmst und mich heilst.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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