Samstag, 4. Februar 2017

Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? (Mt 5,13)

 05 Sonntag im Jahreskreis

 

EVANGELIUM

Mt 5, 13-16

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

14Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

15Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.

16So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? (Mt 5,13)

 

Es ist, als hätte Jesus die Situation der heutigen Kirche vorausgesagt. In vielerlei Hinsicht sind wir wie geschmackloses Salz geworden. Es gibt noch die Institution und die Tradition, aber die Christen in den großen Kirchen scheinen der Welt nicht mehr die Würze, dieses gewisse Etwas, eben diese christlichen Impulse zu geben. Das Leben der Kirche scheint kraftlos zu sein. Das Leben der Christen unterscheidet sich nicht vom Leben aller anderen Menschen. Es macht scheinbar keinen Unterschied, ob man Christ ist oder nicht. Der Lebensstil ist irgendwie ähnlich. Oder kann man bei einem Christen erkennen, dass er irgendetwas anders macht als die Masse der Menschen in unserem Land?

 

Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?

 

Man darf das nicht so pauschal sagen, das ist mir klar. Ganz sicher gibt es viele Christen deren Lebensstil sich vom weltlichen Lebensstil unterscheidet. Es gibt viele Christen, die der Welt etwas geben. Es kommt eben darauf an, wie sehr wir unsere Berufung leben. Wenn einer nicht in seiner Berufung lebt, dann schenkt er der Welt nichts. Wer in seiner Berufung lebt, dessen Leben macht einen Unterschied, der schenkt der Welt dieses Salz und dieses Licht, von dem Jesus hier in der Bergpredigt spricht.

 

Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?

 

Ich denke, dass wir alle auf dem Weg sind, in der Fülle unserer Berufung zu leben. Manche sind zwar getauft, nennen sich zwar Christ, sind auf diesem Weg aber ganz am Anfang. Manche bemühen sich, fortzuschreiten; aber Jesus zeigt auch auf, dass man den Weg wieder verlieren kann. Man kann von seiner Berufung abweichen und in einen weltlichen Lebensstil zurückfallen. Darin besteht eine besondere Gefahr, auf die wir Christen achten müssen. Wir haben unsere Schwächen, und der Teufel versucht uns an Hand dieser Schwächen zu Fall zu bringen, damit wir nicht in unserer Berufung leben. Immer wieder bemüht er sich, dass wir uns an die Welt anpassen, damit unser christlicher Einfluss sozusagen neutralisiert wird.

 

Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?

 

Ich verstehe Jesus so, dass wir uns aktiv bemühen müssen, dass unser Christsein sichtbar wird. Das heißt nicht, dass wir eine Show machen müssten. Aber wir sollen auch nicht einfach in der Masse untergehen. Die Menschen sollen irgendworan erkennen, dass wir Christen sind. Natürlich durch unser Leben, durch unsere Handlungen, aber auch durch unser Bekenntnis.

 

Gebet:

Jesus, wir Christen haben uns daran gewöhnt, eine Volkskirche zu sein. Damit haben wir es aufgegeben, missionarisch zu sein. Aber inzwischen haben sich die gesellschaftlichen Verhältnisse geändert. Inzwischen sind wir aktiv lebenden Christen die Minderheit geworden. Hilf uns, gerade jetzt Salz zu sein für unsere Gesellschaft. Hilf uns, der Gesellschaft das zu schenken, was sie so dringend braucht! Gib, dass wir mutige, aktive missionarische Christen sind, dass unser christliches Leben zum Leuchten kommt.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

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