Mittwoch, 21. Dezember 2016

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme. (Lk 1,41f)

21 Dezember

‪Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk ‪1,39-45.
‪In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
‪Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.
‪Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt
‪und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
‪Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
‪In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
‪Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.


Tagesimpuls:

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme. (Lk 1,41f)

In den Pfingstkirchen und in der Charismatischen Erneuerung (das ist die Pfingstbewegung in der Katholischen und in der Evangelischen Kirche) wird der Heilige Geist besonders verehrt. Und genau dort findet man auch häufig lautes Gebet, lautes Ausrufen, lauten Lobpreis. In Elisabeth finden wir heute ein biblisches Vorbild für das laute Rufen im Heiligen Geist. Nachdem sie vom Heiligen Geist erfüllt wird, ruft sie mit lauter Stimme. 

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme.

Ich war einmal bei einer katholischen Veranstaltung in einer Kirche, wo Anbetung war. Es war eucharistische Anbetung, wunderbare ruhige Anbetungsmusik (modern), und es war spürbar eine sehr dichte geisterfüllte Atmosphäre. Nach dem Gottesdienst kam ich noch mit Leuten ins Gespräch, und einer sagte mir, dass er Mitglied einer pfingstlichen Freikirche sei. Aber er gehe sehr gern zu diesem katholischen Anbetungsgottesdienst, weil er die Stille so sehr schätze. Die Stille würde er in seiner eigenen Gemeinschaft nicht so sehr finden. Ich fand das sehr interessant. So habe ich zu schätzen gelernt, wie wertvoll unsere katholischen Traditionen des stillen Gebets und der stillen Anbetung sind. 

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme.

Ist stilles Gebet besser als lautes Ausrufen? Ich glaube, beides ist wichtig. Von den Charismatikern, angefangen bei Elisabeth, dürfen wir die Freiheit lernen, sich loszulassen, laut zu beten, die Angst zu verlieren, sich wirklich ganz hinzugeben, nicht nur theoretisch, in Gedanken, sondern auch ganz wirklich, praktisch, körperlich. Diese Freiheit ist ein echter Gewinn, und ich bin überzeugt, dass es auch für viele Katholiken ein großer Gewinn wäre, wenn sie sich darauf einlassen könnten. Es ist ein Mehr. Wenn jemand in sich Blockaden spürt gegen dieses Mehr, dann ist das eine Grenze, ein Mangel an Freiheit, und es wäre ein Gewinn, diese Grenze zu überwinden. Nicht nur die Psychologie lehrt uns, wie wichtig es ist, Gefühle in unserem Leben zuzulassen. Auch Jesus und der Heilige Geist wollen unser Leben immer mehr zu einer Integration von allen Bereichen führen, und Gefühle sind ein Teil unseres Lebens, die in gesunder Weise Ausdruck finden wollen. 

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme.

Was heißt das praktisch? Lasst uns Gelegenheiten suchen, miteinander laut zu beten. Z.B. erlebe ich, dass es stärker ist, wenn ich das Stundengebet in Gemeinschaft laut bete. Ich bin dankbar für so viele Gebetskreise, die es in Deutschland und in der Welt gibt, wo Menschen ihre Gebete miteinander teilen. Auch vor Gruppentreffen, Sitzungen, Arbeitstreffen usw. ist es sinnvoll, mit einem Gebet zu starten. Oder denken wir an das Tischgebet! Auch das könnte man wieder beleben, vor allem dann wenn man in Gemeinschaft ist. Es ist eine hervorragende Gelegenheit, unseren Glauben, unsere Gottesbeziehung mit anderen zu teilen. Stilles Beten ist wichtig, Jesus hat es empfohlen (Mt 6,6). Aber lautes Beten ist auch wichtig, damit das Lob Gottes in unserer Gesellschaft erklingt und nicht verstummt. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass du mich beten gelehrt hast. Ich danke dir für das freie laute Beten, für das laute Ausrufen, ich danke dir auch für das stille Gebet. Ich bitte dich, dass noch viel mehr Menschen die Freiheit im Gebet finden, dass wir wirklich unsere Gefühle mitbringen, wenn wir beten. Ja, hilf uns, ehrlich zu sein im Gebet, wirklich unseren Schmerz vor dir auszurufen, ebenso wie unsere Freude und unseren Dank! Ja, lass unsere Gebete immer leidenschaftlicher sein, voller Liebe, immer ehrlicher, immer tiefer! 


Pastor Roland Bohnen 




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